Geräte per Modbus verbinden

Über Modbus

Das Modbus-Protokoll ist ein weit verbreitetes Kommunikationsprotokoll, das 1979 von Gould-Modicon entwickelt wurde. Es basiert auf einer Client-Server-Architektur, bei der ein Master-Gerät (in der Regel ein Computer) mit einem oder mehreren Slave-Geräten verbunden ist. Dieses Protokoll ermöglicht es, verschiedene Messgeräte von einem zentralen System aus zu überwachen und zu steuern. Die Datenübertragung kann über eine der drei Varianten erfolgen: ASCII, RTU oder TCP.

In Eliona werden hauptsächlich Modbus TCP sowie RTU over TCP verwendet, jedoch bietet die Plattform auch Unterstützung für andere Schemata wie UDP und RTU over UDP, um eine flexible Integration älterer oder spezieller Geräte zu ermöglichen.


Modbus TCP

Bei Modbus TCP erfolgt die Datenübertragung über Ethernet in binärer Form mittels TCP/IP-Paketen. Der Standardport 502 ist für diesen Zweck reserviert. Für ältere Geräte mit seriellen Schnittstellen kann ein Protokollwandler oder Router verwendet werden, um diese in das TCP-System zu integrieren.


Rollen im Modbus-Protokoll

Modbus Client (Master)

  • Kommuniziert mit einem entfernten Gerät.

  • Sendet Modbus-Anfragen, die durch die Anwendung gesteuert werden.

  • Übermittelt diese Anfragen an die Modbus-Client-Schnittstelle.

  • In der Regel ist der Client das Gerät, das die Daten abruft (z.B. ein PC oder Modbus Poll).

Modbus Server (Slave)

  • Wartet auf Modbus-Anfragen (über TCP-Port 502).

  • Liest und verarbeitet diese Anfragen.

  • Gibt Modbus-Antwortnachrichten zurück.

  • In der Regel ist der Server das Gerät, das die Daten bereitstellt (z.B. eine SPS oder ein Sensor).

Jeder Slave besitzt eine eindeutige Adresse im Bereich von 1 bis 247.


Vorgehen zur Verbindung von Geräten per Modbus

Um Geräte über Modbus mit Eliona zu verbinden, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Verbindung zu einem Modbus-Server (Slave) herstellen

    Um eine Verbindung zu einem Modbus-Server (Slave) herzustellen, benötigen Sie die IP-Adresse und den Port des Servers. Der Standardport für Modbus TCP ist 502.

  2. Register lesen oder schreiben

    Nachdem die Verbindung erfolgreich hergestellt wurde, kann der Modbus-Client (Master) Anfragen an den Modbus-Server senden. Diese Anfragen dienen dem Lesen oder Schreiben von Registern auf dem Server.

    • Lesen: Der Client liest bestimmte Werte aus den Registeradressen des Servers.

    • Schreiben: Der Client sendet Daten und schreibt sie in die Register des Servers. ⚠ Hinweis: Alle Anfragen werden vom Client initiiert.

  3. Eindeutige Geräteadresse (ID) angeben

    Jedes Gerät im Modbus-Netzwerk besitzt eine eindeutige Adresse (ID) im Bereich von 1 bis 247. Diese ID muss bei der Konfiguration des Clients angegeben werden, um sicherzustellen, dass die Anfragen an das richtige Gerät gesendet werden.


Interne Modbus-Versionen in Eliona

In Eliona werden mehrere Modbus-Protokolle unterstützt, um verschiedene Gerätetypen und Netzwerke zu integrieren:

  • Modbus TCP: Ermöglicht die Kommunikation über Ethernet mit dem Standardport 502.

  • RTU over TCP: Ermöglicht die Integration von Geräten mit dem älteren RTU-Protokoll über eine TCP-Verbindung.

  • UDP: Bietet eine verbindungslose Übertragungsoption für Modbus-Nachrichten.

  • RTU over UDP: Verwendet das RTU-Protokoll über UDP, um Geräte mit geringem Verbindungsaufwand in das Netzwerk einzubinden.

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